Mörderisches Wiesbaden 4 - Ihre Bestellung

Der Kurzkrimi "Max der kleine Pinguin" von Rainer Kilian wurde im Wiesbadener Krimiherbst 2005 unter die zehn besten Rhein-Main Krimis gewählt und in einer Anthologie mit dreizehn Kurzkrimis veröffentlicht.

"Mörderisches Wiesbaden 4" ist unter der ISBN 3-7973-0986-4 im gut sortierten Buchhandel erhältlich.

Das Buch (Paperback) kostet 12,80 Euro.

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Inhalt: Margit Täschler, eine Wiesbadener Buchhändlerin, wird grausam ermordet. Einzige Spur ist ein Kinderbuch, das "Max,der kleine Pinguin" heißt. 

 

Leicht fröstelnd zog sie ihren Mantel um die Schultern. Sie betrat das Parkhaus, nahm die Treppe aufwärts bis zum obersten Stock. Sie hasste Aufzüge, die Vorstellung, darin stecken zu bleiben, machte ihr Angst. Das war aber so ziemlich das Einzige, was ihr Angst machen konnte. Sie empfand Gefühle wie Angst als Schwäche, denen sie selten nachgab. Entgegen dem Rat ihrer Freunde hatte sie einen Stellplatz im einzigen Parkhaus Wiesbadens gemietet, das nicht Video-überwacht war. Warum auch, es war mitten in der Stadt. Sie liebte es, von ganz oben über die Stadt zu sehen. Das Lichtermeer machte auf sie einen beruhigenden Eindruck, hier war sie daheim.

Nur wenige Fahrzeuge standen um diese Zeit noch hier. Für Kunden mit Tageskarte schloss die Pforte um zweiundzwanzig Uhr. Sie hatte als Mieter natürlich einen Schlüssel. Der arktisblaue Zweisitzer stand auf seinem Stellplatz und wartete auf seine stolze Besitzerin. Ein kleines Vermögen hatte er gekostet, doch wenn sie es brauchte, gönnte sie sich eben so etwas. Ihren fahrbaren Untersatz fest im Blick, schritt sie darauf zu. Ihr Schritt verhielt einen Moment, als sie etwas hinter ihrer Windschutzscheibe stecken sah. Sie empfand es als Entweihung, dass es jemand gewagt hatte, ihr Auto zu verunstalten. Im faden Schein der Neonbeleuchtung konnte sie es nicht eindeutig erkennen, aber es konnte sich ja nur um Werbung handeln. Genau darum hatte sie seinerzeit auf diesem einsamen Platz bestanden, weil sie diesen Zettelterror auf öffentlichen Parkplätzen hasste.

Margit Täschler öffnete die Tür und stellte ihre Tasche auf dem Sitz ab. Unwirsch warf sie die Fahrertür zu und beugte sich über den Kotflügel, um das Papier hinter dem Scheibenwischer hervor zu ziehen. Sie zog daran und hielt es näher vor ihre Augen. Im gleichen Moment, als sie es erkannte, hörte sie ein Scharren auf dem Asphalt hinter sich. Wütend fuhr sie herum. „Sie schon wieder! Nicht nur am Telefon, jetzt verfolgen Sie mich auch noch bis hier oben! Verschwinden Sie endlich, bevor ich die Polizei hole! Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, dass Sie bei mir verkehrt sind! Und Ihr Pamphlet nehmen Sie am besten gleich mit!” Sie warf das kleine Heftchen, das hinter ihrer Scheibe gesteckt hatte, dem Unbekannten voller Wut ins Gesicht. „Was ist, brauchen Sie noch eine Extra-Einladung?”

Kalter Stahl sirrte durch die Luft und blitzte kurz im Licht auf ...

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